Die letzten Wochen in Bonn also verbringe ich tagsüber hier: Ein schmuckloser Schreibtisch. Dort sitze ich und mache ein geheimes Praktikum bei T-Systems, einer Tochter der Deutschen Telekom. Geheim nicht deshalb, weil hier irgendwelche besonders geheimen Dinge passieren würden, sondern weil ich zu Beginn einen Wisch unterschrieben habe, in dem steht, ich dürfe niemandem irgendetwas verraten, ohne vorher meinen Vorgesetzten um Erlaubnis zu fragen. Vielleicht laufen hier in Wirklichkeit den ganzen Tag krumme Dinger, und ich darf einfach nicht darüber reden. Ist schon immer so eine Sache mit der Geheimhaltung.
Im Grunde sitze ich hier, weil ich mir dachte, ich möchte nach Abschluss meiner Bachelorarbeit, die irgendwas mit Internet zu tun hatte, einen praktischen Einblick in ein Unternehmen erhalten, das ebenfalls irgendwas mit Internet zu tun hat. Allerdings rumpelt das mit dem Internet bei der Telekom offenbar ein bisschen.
Zwar ist der Konzern gewissermaßen die technische Heimat des Internets in Deutschland, jedoch scheinen die Jungs in Magenta so dermaßen viel Breitband in strukturschwache Regionen zu pressen, dass es drei Wochen dauerte, bis mir jemand funktionierende Technik im Bonner Büro vorbeigebracht hat. Immerhin: Von Anfang an hatte ich ein Telefon.
Angerufen hat mich niemand.