Füller ist schöner als Kuli. Da mein einziger Füller aus Schulzeiten stammt und eine viel zu dicke Feder für Postkarten besitzt, gehe ich in den Schreibwarenladen, um sie tauschen zu lassen.
Einfach, denke ich.
„Mit dem hier können Sie das nicht machen“, sagt die Dame im Laden.
„Nein?“, frage ich.
„Ja du liebe Güte, schauen Sie doch mal, wie schmutzig der ist!“, sagt sie. „Ist der überhaupt funktionsfähig?“
Mein Füller ist an der Feder von Tinte etwas blau.
„Gestern hat er noch geschrieben“, sage ich.
„So voller Tinte! Da macht man sich ja beim Feder-Wechsel die Finger schmutzig!“, klagt sie.
„Ich dachte, man macht das mit einer Zange?“, frage ich.
„Ja, aber doch nicht nur!“
Ich bin etwas verdutzt.
„Neinnein, so können wir das auf keinen Fall machen. Sie gehen am besten nach Hause, und legen die Feder über Nacht in Wasser. Alles dreckig. Tz. Haben Sie den Füller stark geschüttelt?“
„Wie bitte?“, frage ich.
„Naja, vielleicht sind sie ja auch vor kurzem geflogen.“
„Geflogen?“ Ich muss lachen.
„Naja, nicht so“, sagt sie und imitiert Flügelschlagen, „sondern so“, und beschreibt den Steigflug eines Flugzeugs. Sie hält mich offensichtlich für einen Idioten.
„Ach?!“, sage ich und bin mir nicht sicher, wer von uns beiden sich grade wirklich lächerlich macht.
„Und für die Kappe nehmen Sie am besten einen Q-Tip und machen sie auch mal vernünftig sauber.“
„Einen Q-Tip. Sicher“, sage ich — und gehe.